October 8, 2012
Wie man Orte zur Profitmaximierung erschließt – und das öffentliche Bewusstsein zur „Alternativlosigkeit“ lenkt -

kurzer Abriss mit Fallbeispielen aus Düsseldorf / Deutschland –
Kalifornien / USA und Dhaka und Feni / Bangladesh.

Landraub - “Immobilienbesitz und -aneignung” ist das klassische Feld des Feudalismus.

Wie also Geld auch hier – im Neofeudalismus zur rein virtuellen Ware - ohne Realwert wird – das soll nun zusammenfassend an aufgezeigten Orten dargestellt werden. Land - Grund und Boden werden da gleichfalls zum reinen Spekulationswert - ohne jeden Orts- oder Realwertsbezug – und zum Machtfaktor – zum Herrschaftsinstrument.

Im “modernen Feudalismus” wird also – wie schon vielfach hier angedeutet und gerade exemplarisch in Afghanistan und China umfassend dargestellt alles zur Ware - der Mensch, der da auf dem einen oder anderen Stück Land lebt nicht minder. Er kann mit dem Bulldozer geräumt werden – die Scholle, die schon seine Großeltern bearbeitet haben kann ihm unter den Füßen weggezogen werden, wenn dieser Grund und Boden einem anderen Plan eines Projektentwicklers folgend umgestaltet werden soll.
Und – im Norden – hier ja exemplarisch in Düsseldorf aufgezeigt wird durch diskretere Verfahrensweisen das Geld des Steuerzahlers beliebig in Projekte transferiert, die bis zur Vertragssicherheit für die eigenen Kastenmitglieder in Hinterzimmern ausgeheckt werden. Wettbewerbe und öffentliche Ausschreibungen sind dann nur noch Formsache – (Kredit-)Blasenbildung die häufigste logische Folge. 
Die letzte Stufe des schnöden Materialismus mithin. 
Und – dieser Ausverkauf aller „Besitztitel“ und „Bodenrechte“ wird durch vielfältige Verfahrensweisen vollzogen. Gemeinsam ist da den Praktiken in Nord und Süd jedoch die Instrumentalisierung des jeweiligen politischen Systems.
Im „sich zivilisiert wähnenden“ Norden nicht minder wie im Süden, der sich ja noch dort hin entwickeln soll – zum Teil einer „zivilisierten Welt“ - was auch immer das heißen soll.

Im Norden – hier ja exemplarisch überwiegend in Düsseldorf dargestellt geschieht die „Sicherstellung von Besitztiteln“ durch das willfährige Abnicken durch überforderte und überrumpelte „Parteisoldaten“ in allen Gremien – auf allen Ebenen – von der kommunalen bis hin zur staatlichen und supranationalen Ebene. 
Im Süden indes, in ohnehin vom Norden als zumeist „rechtsfrei“ erachteten Räumen geschieht diese „willfährige Vollstreckung“ entweder im Rahmen von „2-Parteien Kleptokratien“ – also solchermaßen sich darstellenden  Scheindemokratien, in denen sich die Clans oder Parteien in der willkürlichen Ausübung ihres „Rechts“ - bevorzugt dem Recht ihrer Clanmitglieder abwechseln – oder eben in der Herrschaft eines Clans oder einer Partei gleich welcher Couleur, in der die Kader und Clanchefs und verbündete Landlords sich auf allen Ebenen so die Taschen füllen – und die Herrschaft -  Machtumfang und Machtfülle sichern.
Ein globales “System” von neoliberalen, neofeudalen, neokonservativen - neualten Avataren – beliebigen Statthaltern scheint sich so immer mehr darzustellen.

Viele unbescholtene Bürger gerade in Mitteleuropa – aber sicher auch überall sonst scheinen da noch alleine an „das vermeintlich Gute“ im Menschen zu glauben – was ja durchaus wahr und reell ist -  der Mensch ist ja auch potentiell beides – gut und böse und alles dazwischen. Somit dient für viele immer der subjektive kategorische Imperativ des „Einzelfalles“ oder des „Einzeltäters“ direkt zur Abwiegelung – mithin zur Beruhigung des gutbürgerlichen Gewissens.  Um hier jedoch wieder Bertolt Brecht heranzuziehen - Landraub - “Immobilienbesitz und -aneignung"und bedingungslose Verplanung und Bevorratung  auch mit Mitteln des in der Schuldenfalle gefangenen (Rechts-) Staates wird überall – zumal in Zeiten der vermeintlichen  - eher vorsätzlich Raub bauenden  Verknappung – auch von Grund und Boden immer mehr zur Regel - nicht zur Ausnahme.

Zur Beweisführung dieser für viele sicher sehr gewagten Thesen sollen also hier noch einmal verschiedene Verfahrens- und Analyseweisen zur Anwendung kommen.
Ausgehend von der  Grundthese des napoletanischen Schriftstellers und Journalisten Roberto Savianos, der ja behauptet, dass die ersten Kartelle nach Fall des „eisernen Vorhangs“ zwischen den beiden Machtblöcken des Kalten Krieges 1989 - 1991 Bündnisse zwischen der organisierten Kriminalität – in seinem Falle waren es primär die von ihm betrachteten napoletanischen Camorra-Clans und anderen Bünden dort auf der anderen, nun „freien“ Seite waren wird dies nun weiter verfolgt.  Der weitere Fall der  Grenzen zwischen Schatten-, Finanz- und Fragmenten der „Realwirtschaft“ wird da ebenso konstatiert wie die Antithese zur Behauptung Savianos, dass Deutsche nicht fähig seien, eine Mafia aufzubauen. Deutsche seien zu weich und hätten zu wenig Ehrenkodici etc. behauptet da der junge Mann aus Süditalien. Dem kann hier entgegengehalten werden, dass „Deutsche Mafia“immer auf höchstem Niveau angesiedelt ist - aber - die Ehrenkodici - also - das mit der Krähe und dem Glasauge des Gegenübers - das halten „die ehrenwerten Gesellschaften“ im Land der Richter und Henker und Dichter und Denker nicht so lange durch wie große Bosse  -„Paten“ also im Stile eines Don Vito Corleone oder  - realistischer  eines Toto Riina oder Bernardo Provenzano etwa im Mezzogiorno (Süditalien), die dann schon mal ein paar Jahre primär in einem Erdloch versteckt hausten. 

Teil 2 hier