Buchempfehlung: “König Ödipus” von Sophokles
Der Ödipus-Mythos dürfte allgemein bekannt sein. Zumindest der Punkt, dass es irgendwie um Inzest geht und für einen der etwas bekannteren Komplexe in der Psychoanalyse mit seinem Namen herhalten muss. Aber wer hat schon das Stück von Sophokles gelesen, dass sich des Mythos annimmt? Sicher, das Alter des Textes kann abschrecken. Ich selbst habe das Stück in der Übersetzung von Hugo von Hoffmannsthal gelesen und selbst diese Fassung ist mittlerweile über hundert Jahre alt. Heidewitzka, denkt man sich möglicherweise. Nicht mit mir, denkt man vielleicht.
Keine Panik, die Geschichte und die Sprache ist auf angenehme Weise gealtert. Ein bisschen wie einer dieser älteren Herren - die aufgeschlossene Sorte. Das Lesen von “König Ödipus” gestaltet sich dementsprechend wie eine angenehme Unterhaltung. Wobei angenehm vielleicht das falsche Wort ist. Schrecklich, spannend, blutig, aufreibend, intelligent, überraschend.
Das alles komprimiert auf gerade einmal hundert Seiten? Bitte! Es gibt sicherlich schlechtere Arten, sich den Sonntagnachmittag zu vertreiben.
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