Designrecherche: Onigiri Verpackung

Reisbällchen als Proviant gibt es schon seit mindestens 400 Jahren. Kein Wunder also, dass verschiedene spezialisierte Verpackungen entstanden sind. Im Einzelhandel findet man sie heute oft mit Kunststoff-Folien umwickelt. Besonders interessant ist jene Form, die Kisaku Suzuki Mitte der 80er Jahre entwickelt hat. Mehrlagige Folie, meist aus BOPP (biaxial orientiertes Polypropylen) umhüllt die feuchten Bestandteile und bildet eine separate Kammer in dem ein Stück Nori Platz findet. Dadurch behält das Nori seine knusprige Konsistenz, die einen interssanten Gegensatz zum weichen, klebrigen Reis bildet. Erst nach Entfernen der Folie berührt der Reis das Nori. Die Finger jedoch müssen nie mit dem Reis in Kontakt kommen und bleiben dadurch trocken und sauber.

Für die österreichische Marke „Onigiri™ Rice Snack“ haben wir auf dieses Design zurückgegriffen und es mit einem großen, perforierten Papier-Etikett und einem Verschlussetikett kombiniert.

Patent US 4623568

Patent US 6544569

Ursprünglich wurden Onigiri allerdings nicht gekauft, sondern ganz einfach aus den Resten vom Vortag zubereitet. Um diese hausgemachten Imbisse schadlos in die Schule, die Arbeit oder auf den Picknickplatz zu transportieren wurden und werden gerne Bentō-Dosen benutzt.

Es gibt aber auch ein traditionelles Pendant zur Einwegverpackung. Die Hüllblätter großer Bambusarten ergeben, geschickt eingeschlagen, einen leichten, praktischen Behälter. Die von den Blättern abgegebenen Pflanzensäfte hinterlassen nicht nur eine zusätzliche Geschmacksnote, sondern sollen auch die Haltbarkeit verlängern. Es wird berichtet, dass je nach Verfügbarkeit auch andere Blätter zum Einsatz kamen, etwa von Eichen oder Lotosblumen.

Der Animationsfilm und das gezeigte Produkt sind im Auftrag von Florian Pröll entstanden.

Fotografie: Thomas Steineder

Konzept, Animation: Zora Göschl

Kommentare

Blog comments powered by Disqus