Notes

Veronica Mars - Review

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Film: Veronica Mars

Drehbuch: Rob Thomas, Diane Ruggiero

Regisseur: Rob Thomas

Produzent: Dan Etheridge, Danielle Stokdyk, Rob Thomas

Cast: Kirstin Bell, Jason Dohring, Chris Lowell, Enrico Colantoni, Percey Daggs, Kirstin Ritter, Tina Majorino, Francis Capra, Jamie Lee Curtis, James Franco

Rating:

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Kinostart: 13.3.2014

Story:

Seit neun Jahren ist Hobbydedektivin Vernonica Mars (Kristin Bell) ihren Heimatort Neptune fern geblieben. Nach dem College hat sie sich entschlossen Anwältin zu werden und eine renommierte Anwaltskanzlei wäre sogar bereit sie einzustellen. Wäre da nur nicht ihre Vergangenheit, die sie wieder einholt. Ihr High School Freund Logan Echols (Jason Dohring) wird wegen Mordes an seiner Ex-Freundin angeklagt. Logan kontaktiert Veronica und bittet sie um Hilfe. Also geht sie zurück nach Naptune und versucht seine Unschuld zu beweißen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Zusätzlich kollidiert ihre Rückkehr mit ihrem 10-jährigen High-School Klassentreffen. 

Kritik:

Dass es zu einem Veronica Mars Film gekommen ist, grenzt schon an ein kleines Wunder. Als die Kultserie Mai 2007 mit nur drei Staffeln zu Ende ging, hat Serienschöpfer Rob Thomas alles dafür getan sein geliebtes Marshmallow in einem Film wiederzubeleben. Aber das WB-Studio hatte einfach kein Interesse daran, das Projekt zu finanzieren und ist somit immer wieder gescheitert.

Aber Rob Thomas hat sein Traum nie aufgegeben und hat an die Hilfe der VM-Fans appelliert. Letzes Jahr im April kam dann wie aus dem nichts, die Kickstarter Kampagne geschossen, was mit WB abgesprochen und Monate vorher vorbereitet wurden ist. Ziel war es mit Hilfe der Fans in 30 Tagen $2 Mio. zu sammeln, um einen Veronica Mars Film zu realisieren. Und es hat nicht mal einen halben Tag gedauert, da hatte man die Summe schon zusammen. Als die Kampagne dann zu Ende ging waren $5,702,153 im Topf. Ein Betrag was das Studio übrigens locker aus der Portokasse hätte zahlen können. Und deswegen hat das ganze auch so ein kleinen biederen Nachgeschmack. Aber ich als Veronica Mars Fan habe mich natürlich riesig gefreut. Und ein Jahr später ist es dann soweit, Veronica Mars kommt in die Kinos. 

Der Film beginnt mit einer zwei Minütigen Monatage und lässt die drei Staffeln VM noch einmal Revue passieren, was auch gleichzeitig als eine Gedächtnishilfe dienen soll. Der Film spielt also neun Jahre nach der letzten Episode “The Bitch Is Back”. Und Rob Thomas hat sich entschlossen für den Film, mit unserer Lieblingsdetektivin einen anderen Weg einzuschlagen, als er es mit der Serie vorhatte. Wäre die Serie nämlich weiter gegangen, wäre aus Veronica keine Anwältin sondern eine FBI-Agentin geworden. Aber das war, wie im Film ja auch geschickt hervorgehoben wurde, in einem anderen Leben.

Die Idee das Veronica Neptune komplett den Rücken zugekehrt hat und das Schnüffeln aufgegeben hat macht Sinn. Schließlich hat ihr Hobby auch viele Opfer in ihrem sozialem Umfeld büßen müssen. Doch es mach noch mehr Sinn, dass sie dahin wieder zurückgehen musste. Veronica Mars ist das Abbild zu Neptune, genau so wie Tag und Nacht, Himmel und Hölle, Yin und Yang. 

Und Rob Thomas macht hier Drehbuchtechnisch fast alles richtig. Er behält all das was die Serie so anziehend und charmant gemacht hat. Aber er weiß auch, dass das hier ein Kinofilm ist, also ist das ganze auch mit der nötigen Größe gewürzt, zumindest auf der visuellen Ebene. Erzählerisch rutscht das Ganze besonders im letzten Akt, was Spannungsaufbau und Auflösung angeht, doch wieder auf die TV- Schiene zurück.    

Aber das war mir sowas von egal. Es hat einfach super Spaß gemacht die alten Gesichter wiederzusehen. Leider sind nicht alle mit dabei, wie z,B. Teddy Dunn als Duncan Kane, aber sonst sind fast alle wieder mit von der Partie. Die Gäng steckt mehr oder weniger freiwillig in Neptune fest. Wallace arbeitet als Basketball Couch an der Neptune-High, Mac arbeitet als PC-Spezialistin, Weevil hat eine eigene Werkstatt auf gemacht, Keith hat immer noch seine Detektei und Dick, tja der ist immer noch Dick. Einige Figuren haben sich kaum verändert, andere wiederum sehr. Ach ja und James Franco,  Justin Long und Jamie Lee Curtis und Bells Ehemann Dax Shapard haben einen kurzen Gastauftritt. Letzteres fand ich am gelungensten.

Doch am meisten freut man sich natürlich auf Kristin Bell. Sie IST einfach Veronica Mars, genau so wie Harrisson Ford Indy ist. Wenn sie das erste Mal erscheint, ist es so, als wäre sie nie weg gewesen. Sie haut immer noch einen köstlichen Spruch nach dem anderen raus.  Sie ist so geblieben, wie wir sie Kennen und Lieben gelernt haben. Sie hat kurz vor dem Drehstart ihr erstes Baby entbunden und wenn man genau hinschaut sieht man, wie man ihre Babypfunde versucht zu Kaschieren. Und das gleiche kann man auch zu Jason Dohring sagen-nicht über die Babypfunde, sondern über seine Leistung. Außerdem kommen LoVe Fans hier voll auf ihre kosten.

Darüber hinaus gibt es noch so viele tolle Kleinigkeiten im Film zu entdecken. Ein popculture Referenz hier, ein Insider-Joke da, das gibt dem ganzen noch eine Spur mehr Fun hinzu.  Und so kann man auch den ganzen Film zusammenfassen. Als Krimi ist es solide, aber nichts besonders, als Komödie sogar ein Stückchen besser, als Drama hat es seine Augenblicke-besonders die Vater/Tochter Momente haben mir sehr gefallen und als Serienadaption hätte man es kaum besser hinkriegen können.

Ja, es wird sicherlich einige Fans geben, die etwas mehr Schimpfen werden. Ja die Story könnte etwas kniffliger sein, ja die Spannung etwas ausgewogener, doch ich für meinen Teil, verließ den Saal mit einem Lächeln im Gesicht und hab jede Sekunde genossen und hoffe auf eine Fortsetzung.

An Thomas sollte es nicht liegen. In einem Interview hatte er gesagt, falls der VM-Film ein Erfolg wird, kann er sich eine Fortsetzung sehr gut Vorstellen. Genau so wie wir… oder?