„Die Welt ist so überfüllt, daß man froh sein muß, wenn man sich nicht trifft.“ - Pavel Kosorin -
Immer sollte in uns die Stille sein, die nach der Ewigkeit hin offen steht und horcht. - Romano Guardini -
Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht. William Shakespeare (1564-1616)
Meine Sonne ist scheinen gegangen in deinem Himmel Mir bleibt der Mond den ruf ich aus allen Wolken - Erich Fried -
Vielleicht muss man das Leben erst erfahren, bevor man in ihm Heimat findet. - Hermann Josef Schmitz -
Regen
Du gehst. Und der Asphalt ist plötzlich naß und plötzlich ist das Grün der Bäume neu und ein Geruch wie von ganz frischem Heu schlägt dir in dein Gesicht, das heiß und blaß auf diesen Regen wohl gewartet hat.
Die Gräser, welche staubig, müd und matt sich bis zur Erde haben hingebeugt, sehen beglückt die Schwalbe, welche nahe fleugt, und scheinen plötzlich stolz zu sein.
Du aber gehst. Gehst einsam und allein und weißt nicht, sollst du lachen oder weinen.
Und hier und da sind Sonnenstrahlen, welche scheinen, als ginge sie der Regen gar nichts an.
(Selma Meerbaum-Eisinger)
EIN RUHIGES BAND VON ZÄRTLICHEN VEILCHEN
Ein ruhiges Band von zärtlichen Veilchen
schlang sich verliebt um die bleiche Erde.
(Juan Ramón Jiménez)
Bild: by Emma Varley on flickr viola
Du liebe Zeit
Du liebe Zeit
Da habe ich einen gehört
wie er seufzte: Du liebe Zeit!
Was heißt da Du liebe Zeit?
Du unliebe Zeit, muss es heißen
Du ungeliebte Zeit!
von dieser Unzeit, in der wir
leben müssen. Und doch
Sie ist unsere einzige Zeit
Unsere Lebenszeit
Und wenn wir das Leben lieben
können wir nicht ganz lieblos
gegen diese unsere Zeit sein
Wir müssen sie ja nicht genau so
lassen, wie sie uns traf
(Erich Fried)
Das Denken gibt uns ein so reines und so lebhaftes Vergnügen, daß, wer es nur einmal in seinem Leben gekostet hat, es nie wieder entbehren kann. - Johann Jakob Engel -
Es ist Zeit, sich zu berauschen, um nicht die gequälten Sklaven der Zeit zu sein. Berauschet euch, berauschet euch ohne Ende mit Wein, mit Poesie, oder mit Tugend, womit ihr wollt. - Charles Baudelaire -
Das Erscheinen dieser Gesichter in der Menge; Blütenblätter an einem nassen, schwarzen Ast. - Ezra Pound -
Unser Leben
Unser Leben kann nicht immer voller Freude,
aber immer voller Liebe sein.
(Thomas von Aquin)
WAS ICH LIEBE Ich liebe die hektischen, schlanken Narzissen mit blutrothem Mund; Ich liebe die Qualengedanken, Die Herzen zerstochen und wund; Ich liebe die Fahlen und Bleichen, Die Frauen mit müdem Gesicht, Aus welchen in flammenden Zeichen, Verzehrende Sinnenglut spricht; Ich liebe die schillernden Schlangen, So schmiegsam und biegsam und kühl: Ich liebe die klagenden, bangen, Die Lieder von Todesgefühl; Ich liebe die herzlosen, grünen Smaragde vor jedem Gestein; Ich liebe die gelblichen Dünen Im bläulichen Mondenschein; Ich liebe die glutendurchtränkten, Die Düfte, berauschend und schwer; Die Wolken, die blitzedurchsengten, Das graue wuthschäumende Meer; Ich liebe, was niemand erlesen, Was keinem zu lieben gelang: Mein eigenes, urinnerstes Wesen Und alles, was seltsam und krank - Felix Dörmann -
STERNSUCHER Der, hör ich, nachts aus dem Haus geht und, seh ich, hoch in den Himmel schaut, den, weiß ich, eine sehr gerne mal träfe, doch, sagt sie, so wie es aussieht, der, klagt sie, schaut doch immer nur hoch und, denkt sie, niemals in mein Gesicht. So, mein Freund, findest du nie deinen Stern. Uwe Kolbe (*1957)
Seine ganze zärtliche Liebe zum Leben durchzitterte ihn in diesem Augenblick ... (Thomas Mann - Der kleine Herr Friedemann)