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Sara Antoni

@saraantoni

Schreiblr // German writeblr of @cirianne // Rheinland // Kurze und lange Geschichten
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014 Nacht der Nächte

Blitz-Stichwort Nummer 14 "Nacht der Nächte" kommt von @cirianne (und leider zu spät, Verzeihung!)

Was macht diese Nacht zu etwas besonderem, was lässt sie herausragen? Warum ausgerechnet diese? Ist sie besonders lang oder besonders kurz, dunkel oder lichtdurchflutet, wild oder feierlich, ein Finale oder ein Umsturz?

Sieht nur ein Charakter das so, oder sind sich alle einig?

Schreibt es, findet es heraus und lasst es uns wissen!

Regeln

Ausnahmsweise habt ihr Zeit bis Montag (Feiertag) um 12 Uhr (GMT+1), um einen Text von 100 bis 1000 Worten zu dem vorgegebenen Thema zu schreiben und unter #Blitzgeschichten und unter Erwähnung von @blitzgeschichten zu posten.

Alle Einreichungen teilen wir auf unserem Blog und freuen uns schon darauf, neue, spannende Geschichten von euch zu lesen. Kommentiert, wenn wir euch zu unserer Leseliste hinzufügen sollen, damit ihr kein neues Stichwort verpasst. Vergesst auch nicht, die Geschichten der anderen zu lesen und zu kommentieren.

In zwei Wochen dann wieder im gewohnten Rhythmus, Donnerstag bis Sonntag!

Lust auf Flash Fiction auf Englisch? Besucht @flashfictionfridayofficial​​​.

Kommentiert + wenn ihr zur Leseliste hinzugefügt werden wollt oder - wenn ihr entfernt werden wollt.

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VI Zwischen Asche Aufgewacht

250 wörter für @blitzgeschichten :) habe heute erst bemerkt, dass man ja bis sonntags schreiben kann, also einmal purely ~ vibes ~ ohne kontext, bevor ich es doch nicht mehr schaffe ^^

Als Selina so mühevoll ihre Augen öffnete, erblickte sie einen wolkenverhangenen Himmel durch das graugrüne Laub des Baumes, unter dem sie saß.

Die Rinde fraß sich durch ihre dünne Bluse hindurch in ihren Rücken, die Borke so schroff wie der Schorf ihrer Wunden. Sie nahm es wahr, doch der Schmerz erreichte sie nicht. Nicht wirklich.

Wäre es auch nur ein bisschen kälter gewesen--es hätte Schnee um sie herum sein können. Dreckiger, alles bedeckender Schnee. Aber die Hitze glühte noch in ihren Adern und wurde dort von ihrer endlosen Wut weiter angefeuert.

Vorsichtig stellte sie sich hin, ihre Beine immer noch wackelig. Die Pause war genug gewesen, ihr das Mindeste an Kraft zu geben, doch inmitten der Asche um sie herum war es schwierig, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Ihre Arbeit war noch nicht getan. Ob sie erschöpft war, spielte keine Rolle. Mit einer bewussten Handbewegung rief sie sich eine Krähe aus der Asche.

Das Tier ließ sich auf ihrem ausgestreckten Arm nieder, sortierte seine Flügel, zwischen dessen Federn der schwarze Ruß zu Boden rieselte.

“Weise mir den Weg”, flüsterte Selina, ihre Stimme trocken und staubig.

Der Vogel krächzte ebenso zurück und erhob sich in die Luft.

Erste Tropfen entflohen den Wolken und hinterließen schmierige Spuren auf Selinas Haut. Ihr neuer Gefährte würde ihm Regen nicht allzu lange halten, aber für den Rest des Tages sollte es genügen.

Das Wasser begann sich mit der Asche zu grauem Schlamm zu vermengen, und doch setzte sie einen Schritt vor den Nächsten. Noch wollte sie nicht aufgeben.

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saraantoni

Asche

Nun auch mein Beitrag zu den @blitzgeschichten , wie immer ein paar Schritte experimenteller, wenn ich auf Deutsch schreibe. Knapp 150 Worte.
Stichwort war "Aus der Asche in den Wind".

Mit einem Feuerzeug dauert es drei Minuten und zwölf Sekunden, einen Hundert-Euro-Schein vollständig zu verbrennen.

Ein Bündel dauert deutlich länger, und es besteht das Risiko, dass das Feuer verlöscht, bevor sein Auftrag erfüllt ist.

Deshalb habe ich vorgesorgt.

100.000 Euro liegen, in der alten metallenen Feuerschale vor mir, so perfekt gebündelt wie ich sie von dir erhalten habe, nun getränkt in Benzin. Die Flüssigkeit selbst macht den Scheinen nichts aus, sie sind gemacht um fast allem standzuhalten.

Das erzähle ich dir, während dein Gesicht auf dem Handybildschirm immer röter wird.

Ich greife nach der Streichholzpackung, extra lang, und greife eins heraus.

Deine Stimme beginnt, sich zu überschlagen.

Das Streichholz entflammt mit einem verheißungsvollen Knistern.

Ich lächle, als ich es von mir werfe, als das Grün der Scheine eingehüllt wird in einem Sturm aus Orange, als die Hitze des Feuers meine Arme streichelt.

Deine Stimme höre ich schon lange nicht mehr.

Asche zu Asche, und ich tanze in ihrem Regen.

Ich bin frei.

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Asche

Nun auch mein Beitrag zu den @blitzgeschichten , wie immer ein paar Schritte experimenteller, wenn ich auf Deutsch schreibe. Knapp 150 Worte.
Stichwort war "Aus der Asche in den Wind".

Mit einem Feuerzeug dauert es drei Minuten und zwölf Sekunden, einen Hundert-Euro-Schein vollständig zu verbrennen.

Ein Bündel dauert deutlich länger, und es besteht das Risiko, dass das Feuer verlöscht, bevor sein Auftrag erfüllt ist.

Deshalb habe ich vorgesorgt.

100.000 Euro liegen, in der alten metallenen Feuerschale vor mir, so perfekt gebündelt wie ich sie von dir erhalten habe, nun getränkt in Benzin. Die Flüssigkeit selbst macht den Scheinen nichts aus, sie sind gemacht um fast allem standzuhalten.

Das erzähle ich dir, während dein Gesicht auf dem Handybildschirm immer röter wird.

Ich greife nach der Streichholzpackung, extra lang, und greife eins heraus.

Deine Stimme beginnt, sich zu überschlagen.

Das Streichholz entflammt mit einem verheißungsvollen Knistern.

Ich lächle, als ich es von mir werfe, als das Grün der Scheine eingehüllt wird in einem Sturm aus Orange, als die Hitze des Feuers meine Arme streichelt.

Deine Stimme höre ich schon lange nicht mehr.

Asche zu Asche, und ich tanze in ihrem Regen.

Ich bin frei.

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Blitzgeschichten ist zurück!

#Blitzgeschichten: Flash Fiction auf Deutsch (German Flash Fiction Event)

Die Idee

Hallo liebe deutschsprachige Schreibcommmunity! Nach langer Pause sind wir wieder zurück. Ihr kennt bestimmt @flashfictionfridayofficial, unser verbundenes Schreibnetzwerk. Blitzgeschichten ist ein Schreibevent, das euch regelmäßig neue Stichwörter bietet, die euch zum Schreiben von Kurzgeschichten inspirieren sollen. Gerne könnt ihr auch selbst neue Stichwörter einreichen.

Die Hosts

Wir sind Cirianne @cirianne und Lexi @lexiklecksi, zwei deutschsprachige Autorinnen, mit viel Spaß am Kurzgeschichten schreiben. Ein Dank geht raus an unseren ehemaligen Host @eluari für die Unterstützung. Wir freuen uns sehr, wenn viele von euch gemeinsam mit uns fleißig in die Tasten hauen.

Das Konzept

Jeden zweiten Donnerstag posten wir ein neues Stichwort. Bis Sonntag um 12 Uhr (GMT+1) habt ihr Zeit, einen Text von 100 bis 1000 Worten zu einem vorgegebenen Thema zu schreiben und unter #Blitzgeschichten und unter Erwähnung von @blitzgeschichten zu posten. Alle Einreichungen teilen wir auf unserem Blog und freuen uns schon darauf, jeden Sonntag neue, spannende Geschichten von euch zu lesen. Kommentiert, wenn wir euch zu unserer Leseliste hinzufügen sollen, damit ihr kein neues Stichwort verpasst. Vergesst auch nicht, die Geschichten der anderen zu lesen und zu kommentieren.

Helft uns, die frohe Botschaft unserer Rückkehr zu verbreiten! Teilt diesen Beitrag und merkt euch schon mal den Donnerstag, 13.04.23 vor. Wir freuen uns auf euch und eure Geschichten!

Lust auf Flash Fiction auf Englisch? Besucht @flashfictionfridayofficial​​​!
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#Blitzgeschichten - Flash Fiction auf Deutsch     (German Flash Fiction Event)

Es ist wieder so weit. Auf diesem Blog posten @cirianne​ und @eluari​​ regelmäßig frische Prompts und freuen sich darauf, eure Geschichten lesen und zu rebloggen.

Das Konzept / Ziel:

Es   ist Zeit in die Tasten zu hauen. Zu dem vorgegebenen Thema schreibt ihr eine Kurzgeschichte, ein Gedicht, alles was ihr wollt. Lasst eurer   Kreativität freien Lauf, habt Spaß und überwindet so die ein oder andere  Schreibblockade.

Wörter: 100-1000   Deadline: Bis Donnerstag, den 10.06.2021 um 20.00 Uhr (Gmt +1)   Tag: Taggt den Post mit #blitzgeschichten und erwähnt @blitzgeschichten in euren post, damit wir ihn finden können.

Das heutige Motto:

#Blitzgeschichten 010: Niemand

Wer ist die mysteriöse Person ohne Identität? Welche Vergangenheit sollte besser vergessen werden und was macht Identität überhaupt erst aus?

Wir wünschen euch viel Spaß dabei, es herauszufinden!

Lust auf Flash Fiction auf Englisch? Besucht @flashfictionfridayofficial​.

Taglist unter dem Cut. Schreibt uns, wenn wir euch hinzufügen sollen.

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lexiklecksi
I have been posting on this blog since July 2017 but only now realized that I never made a proper introduction post so here we go:

Welcome to my [tumblr] blog!

Disclaimer: this is an LGBTIQA+ safe space and also my personal safe space, so I'll block whoever I don't want to sneak around. Also please don't repost my work! If you like something, you can reblog it.

Hi! I'm Lexi (she/ her), 22 years old and living in Germany. If I have to describe myself with only three adjectives, I go for: creative, talkative, open-minded. The languages I speak are German, English, French and (Cypriot) Greek. Usually, I write my posts in German and English. I’m a poet, aspiring writer, self-taught lettering artist and amateur photographer. I’m open for poetry collabs! Just send me a dm and maybe we can write together. (Oh also feel free to tag me in tag games, send me a message or ask questions.)

Let me show you around my blog quickly:

You can find my own poetry under #poetryportal, my random thoughts under #2amthoughts and poetic ramblings under #misplacednote, the music I listen to under #recommendedsong and #alternativemusic, inspiring art under #artsy and #originalart, my calligraphy under #lettering and photography under #originalphotography. Posts about mental health can be found under #mentalhealth #livingwithdepression #livingwithbipolar and #selfcare. (For a quick search just click on the hashtags under this post.)

I hope you find something interesting you enjoy! ;-)

Leseliste für meine Gedichte und Kurzgeschichten (kommentiert wenn ihr hinzugefügt oder entfernt werden wollt): @zettelkaestchen @samsi6 @musenwut @acaranna @caeliriva @eluari @doktor-disko @silversynthesis @furglerm @dichtereimer @photoshamanism @gedankenstrudel @koenigvonfelder @nothing-words-can-say @giantrobocock

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IV Losgelöst

cw for what can be read as a metaphor for depression, für @blitzgeschichten - stilistisch für mich etwas ganz Neues ^^

Wann genau ich den Halt verloren habe, kann ich nicht mehr sagen. Es gab keinen Zeitpunkt, keinen Moment der Erkenntnis, keinen Heureka-Effekt. Irgendwann bin ich morgens aufgewacht und der Gedanke hat sich in meinem Kopf ganz nach vorn geschoben.

Ich bin in diesem Leben nicht mehr verankert.

Schon eine ganze Weile nicht mehr, auch wenn es unmöglich ist zu sagen, wann genau es angefangen hat. Es ist als hätte sich ein Papier zwischen mich und meine Umwelt geschoben - aber so eins zum Basteln. Pauspapier. So hauchdünn, dass ich durchgucken kann. Zu dick, als dass ich irgendetwas berühren könnte. Wenn ich meine Hand ausstrecken muss, um mich irgendwo festzuhalten, dann ist da immer dieses Pauspapier zwischen mir und dem Rest.

Dieses Problem hat eine unheimlich einfache Lösung: Das Papier muss zerstört werden.

Aber haben Sie einmal versucht ein Blatt Papier mit einer Hand zu halten, und mit einem Finger der anderen Hand ein Loch durchzuschlagen?

Das funktioniert nicht. Probieren Sie es gerne mal aus. Solange da keine Spannung drauf ist, wabbelt das Papier nur in der Luft, es gibt ein Geräusch, das erschreckend laut ist, wenn man zu dünne Nerven hat. Und dann hat das Papier einen Knick irgendwo in der Ecke. Das Papier ist also noch ganz, aber jetzt auch noch hässlich.

Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen. „Wieso zerreißen Sie das Papier nicht? Niemand zerstört Papier so, wie Sie es beschrieben haben. Strengen Sie sich einfach mal richtig an.“

Und darauf kann ich antworten: „Da haben Sie völlig Recht. Aber das Papier ist ja komplett um mich herum, und ich finde den Anfang nicht. Wie soll ich es da also zerreißen können?“

Woraufhin nun eine wilde Diskussion ausbrechen kann. Es gibt schließlich sehr viele Möglichkeiten Papier zu zerstören. Mit Feuer, zum Beispiel. Da ich kein Feuerzeug auf meiner Seite habe, müsste eben von außen jemand ein Loch durch mein Papier brennen. Schon ein kleines Loch würde doch reichen?

Aber dafür müsste ich erst einmal jemanden finden, den ich um diesen Gefallen bitten kann. Das ist gar nicht so einfach, wie Sie es sich jetzt bestimmt denken. Schließlich ist da Pauspapier zwischen mir und anderen Menschen. Das verlangt erstens: Die Person muss mich gut genug kennen, um mich selbst verschwommen hinter dem Papier zu erkennen. Zweitens: Die Person muss mich akustisch verstehen, denn meine Worte kommen nur gedämpft bei ihr an. Was, wenn meine Frage nicht richtig verstanden wird? So einfach ist das gar nicht, wirklich nicht.

Eventuell werden wir uns vielleicht darauf einigen können, dass es wirklich schwer sein kann, Papier zu zerstören. Es braucht Finesse.

Vielleicht helfen sanftere Methoden. Wo Feuer versagt, könnte Wasser helfen. Löst sich Papier nicht in Wasser auf?

Also schlagen Sie vor, dass ich nach Hause gehe und mich in die Badewanne lege. Ein lieb gemeinter Rat, doch haben Sie das ursprüngliche Problem vergessen.

Ich habe meinen Halt verloren.

Zuhause ist immer da, wo ich nicht bin.

Wo auch immer ich bin, ich bin nur zu Besuch.

Es ist eine Diskussion, die ins Leere führt; eine Diskussion, die ich seither täglich mit mir selbst durchgehe. Wie es scheint, muss ich wohl auf meinen Mut warten um nah genug an ein offenes Feuer zu gehen, meine Luft anhalten um in fremde Gewässer zu steigen, oder ausharren, bis die Zeit das Pauspapier auflöst.

Bis sich diese Barriere löst, mich von ihr loslöst und ich somit nicht mehr lose bin, von dem was um mich herum leicht greifbar sein wird.

Bis dahin, zögern Sie nicht näher heranzutreten, und zeichnen Sie mich gern auf dem Papier ab, damit Sie mich nicht ganz vergessen.

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Nur zu Besuch

Spielt circa in einem halben Jahr, in Berlin. Ein schwer zu greifendes Gefühl, vielleicht erkennt es ja jemand anders wieder.

1.200 Worte

-

Nur zu Besuch 

2,3, leuchtet vor dir auf dem Bildschirm. Die letzte Prüfung ist bestanden. Dein letztes Semester vorbei, und endlich wieder die Freiheit zu reisen. Raus aus der verschlafenen Kleinstadt, die nichts zu bieten hat außer dem Blick aufs Meer, drei Kneipen und die Hochschule. Endlich wieder dahin, wo du vor der Pandemie jede einzelne Ruhephase deines Studiums verbracht hast.

Du ziehst dein Handy aus der Tasche und schreibst Basti; die guten Nachrichten, ein paar alberne GIFs und eine Zugverbindung nach Berlin für übermorgen.

Ihr schreibt nicht oft, braucht das nicht, versichert ihr euch stets. Eure Freundschaft lebt vom Sehen, vom Zusammensein, von durchgetanzten Nächten und von verkaterten Tagen im Bett mit bestellter Pizza und alten Playstationspielen. Er hat eine Wohnung mitten im Prenzlauer Berg, und wenn du vorbei kommst, wohnst du dort genau so selbstverständlich wie er. Am Gästeschlüssel hängt ein Anhänger mit deinem Namen, und immer wenn du da bist putzt du entweder die Fenster, reparierst die Kaffeemaschine oder baust irgendwelche IKEA-Regale auf, die er in ihren Kisten hat stehen lassen bis du endlich da bist.

Diesmal hast du sogar ein Holzboden-Reparatur-Öl gekauft, es steht schon neben dem Koffer bereit. Bei der letzten Aufbauaktion für sein neues DVD-Regal habt ihr eine tiefe Kerbe im Parkett hinterlassen. Basti hat es locker genommen, aber du liebst seine Wohnung vielleicht sogar etwas mehr als er; das hat der Boden einfach nicht verdient.

Basti: Ja cool! Glückwunsch!

Basti: Ich hab auch Neuigkeiten!

Basti: Erinnerst du dich an Ida?

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eluari
Anonymous asked:

Es ist echt cool zu sehen, dass du auch aus Deutschland kommst! Hast du eigentlich auch vor, das Buch auf deutsch zu veröffentlichen oder nur auf englisch? So oder so freue ich mich schon sehr auf die Geschichte!

Hey hey nonnie. Ohh, was für eine liebe Nachricht. Ich finde es auch immer schön, hier andere deutschsprachige Leute zu treffen. Das du dich darauf freust, Born to the Sea zu lesen freut mich wirklich sehr.

Ich habe definitiv vor, das Buch auf deutsch zu veröffentlichen. Mein Originaldraft ist deutsch und weil ich etwas verrückt bin, gibt es davon auch noch eine englische Fassung. Mein Hauptfokus liegt aber momentan auf der deutschen Fassung, für die sehr bald eine Betaphase startet. 😊

Ich muss dazu sagen, dass ich momentan etwas mit mir ringe, wer das Buch zu Testzwecken zu lesen bekommt. Ein paar gute Freunde haben sich schon bereiterklärt und das hier soll mit Sicherheit nicht zu einem Beta Call post mutieren, aber da ich so selten auf deutsch poste, frage ich mal ganz vorsichtig in die Runde:

Falls das hier zufälligerweise jemand liest und Lust hat, die deutsche Fassung von Born to the Sea zu betalesen, bitte eine private Nachricht an mich. 💕

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II - Ich höre dich, selbst wenn es laut ist.

für @blitzgeschichten

Antonia war sich sicher, dass die meisten Menschen wahre Stille nicht richtig schätzen konnten. Es hatte etwas heiliges, etwas völlig losgelöstes von dieser Welt, wenn ein Raum tatsächlich still war. Nein, die meisten Menschen konnten es nicht richtig schätzen, und auch nicht richtig verstehen. Verstanden nicht, dass Stille nicht automatisch die Abwesenheit von Geräuschen bedeutete. Zumindest nicht für sie.

Stille war ein Zustand in sich selbst im Einklang mit dem Raum um einen herum.

Da.

Einklang.

Was für ein schönes Wort.

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sich in dem Bürostuhl weiter nach hinten lehnte, die Füße auf dem Schreibtisch vor ihr, die Augen geschlossen, mit lauschenden Ohren.

Ein Raum ohne jedes Geräusch war nicht wirklich still, solange die Person darin nicht bereit war der Stille zuzuhören. Und gleichzeitig war es für sie vollkommen still, auch wenn sie das Lachen durch die Wände hören konnte. Die Musik, und die Schritte auf den Gängen außerhalb des Büros.

Die Feier nahm gerade an Fahrt auf, aber bei ihr war es still. Nur das Ticken der großen Standuhr drang wirklich zu ihr durch, gab ihr einen Rhythmus zum Atmen – die einzige Bewegung die sie in ihrem Körper wahrnehmen konnte.

Anstelle sich unter die eintrudelnden Gäste zu mischen, wartete Antonia lieber entspannt und hörte dem Nichts zu.

Vielleicht war das ein bisschen gelogen.

Sie war zwar entspannt, aber tief in ihr lag ebenso eine Vorfreude verborgen, die schon bald erfüllt wurde.

Es waren leise Schritte, die in der Heiterkeit der Feier hervorstachen. Spitze Absätze, wahrscheinlich mit Metall verstärkt, und trotzdem war jeder Schritt so gekonnt gesetzt, dass es fast unbemerkbar blieb. Unbemerkt für alle, außer für Antonia. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde zu einem breiten Grinsen als sie das leise Klicken des Schlosses hörte.

Sie öffnete ihre Augen zusammen mit der Bürotür und schaute direkt in die erzürnten Augen ihres Gegenübers. Melissa schloss die Tür und mit einem Schlag verschwand die Stille um Antonia, explodierte eher zu einem grandiosen Auftakt einer Ouvertüre.

„Mit dir hätte ich rechnen sollen“, grummelte Melissa und schaute an Antonia herunter, die ihre Füße immer noch lässig auf dem Schreibtisch zu liegen hatte. Ihr Blick blieb an ihrem Dekolleté hängen, wo der tiefe Ausschnitt das mit Diamanten besetzte Collier klar in Szene setzte.

„Ich muss schon sagen, ich bin ein bisschen enttäuscht, dass dich das so sehr überrascht.“ Antonia lachte und nahm einen Fuß nach dem anderen von dem Tisch, lehnte sich stattdessen zu Melissa nach vorn, sodass das Schmuckstück in der Luft baumelte. „Ich hingegen habe darauf gebaut, dass du hier auftauchst.“

Endlich spiegelte sich ihr Grinsen auch auf Melissas Gesicht wieder. „Ich bin heute nicht zum Spaß hier. Da muss ich dich noch einmal enttäuschen.“ Sie zeigte auf das Collier und kam näher. „Vielleicht hättest du gehen sollen, solange du die Möglichkeit dazu hattest.“

„Soll das eine Drohung sein?“ Antonia stand auf und lehnte sich über den Schreibtisch, sodass sie nun nur noch eine Armlänge von einander entfernt waren. Wie erwartet, schloss Melissa die Lücke mit einem großen Schritt, ließ ihre Fingerspitzen über die Diamanten wandern.

„Nach dir wird gefahndet, Antonia. Es täte dir ganz gut das als Drohung zu verstehen.“

Antonia lachte laut und lehnte sich nun so weit zu Melissa, dass ihr Mund fast ihre Ohren berührte. „Du bist noch immer zu laut.“

Sie sah wie Melissa ihre Zähne zusammen biss als sie zum Fenster schlich und es öffnete. Antonia wagte einen Blick nach unten. Es war der vierte Stock, doch das machte ihr nichts aus. Mit einem letzten Lächeln drehte sie sich noch einmal zu Melissa um.

„So leise raus wie leise rein. War schön dich mal wieder zu sehen.“ Dann schwang sie sich aus dem Fenster und verschwand in der Ferne.

Das Dunkel der Nacht schlang sich um ihre Gestalt.

Die Stille verschlang jedes ihrer Geräusche.

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cirianne

Auf leisen Sohlen

Mein Beitrag für die @blitzgeschichten​ diese Woche. Diesmal mein übliches Genre, Fantasy, und mein übliches Verfehlen der Ziellänge um 5%. 

Man sollte es ohne Kontext auch gut lesen können, aber es spielt in der Welt eines meiner Romanprojekte, Blackborn, und ist ganz zentrale Hintergrundgeschichte. Viel Spaß!

(Und wenn ihr meinem deutschen Account folgen wollt, es ist @saraantoni​ :))

1050 Worte

Endlich. Die Ruhe um Ilyas herum war wunderbar. Die letzte der Kleinen war auf seinem Arm eingeschlafen, ihr unruhiges Wimmern übergegangen in regelmäßige Atemzüge. Sie lächelte im Schlaf, friedlich und unbekümmert, und er betete, dass sich dieser Frieden auch sonst in ihrem Leben finden würde. Sanft legte er sie in ihr Bettchen ab, bevor er seine Arme ausstreckte und seine Muskeln lockerte. Wenn man sie den ganzen Tag umhertrug wurden die Kinder mit der Zeit schwer wie Mühlsteine. Sie waren viel zu viele hier, und viel zu jung. Er arbeitete seit vier Jahren im Kinderheim, seit seinem Beitritt in den Orden, und seit der neuen Maßnahmen der Kaiserin gegen Dissidenten wurden es nur immer mehr - Kinder, deren Eltern verhaftet worden waren, unerwartet starben, oder, wie im Fall des kleinen Mädchens, einfach spurlos verschwanden. Die Weiße Garde, munkelte man, die persönliche Einheit der Kaiserin. Niemand sprach es aus. Kaum jemand sprach mehr irgendetwas aus, hier in der Hauptstadt, aus Angst der nächste auf ihren Listen zu sein.

Das Mädchen grunzte kurz und Ilyas erstarrte. Wenn sie jetzt aufwachte und schrie, wäre all das Beruhigen umsonst gewesen. Die anderen beiden Kleinkinder im Raum würden aufwachen und weinen, und wieder auf seinen Arm wollen, und sein Abendessen mit Bruder Arik würde noch länger warten müssen. Aber er schien Glück zu haben. Die Kleine wälzte sich nur kurz im Bett, bevor sie weiterschlummerte. 

Dafür wimmerte nun der kleinste Bewohner des Heims neben ihm. Mit einem kurzen Seufzer schaute er zwischen der Zimmertür und dem Gitterbett hin und her. Na dann. Noch war der Junge nicht ganz aufgewacht, und füttern würde er ihn ohnehin lieber im Aufenthaltsraum. Routiniert hob er den Kleinen aus dem Bett und legte ihn sich über die Schulter, während er mit der anderen Hand leise die Tür öffnete und auf den Flur trat. Einer der älteren Jungen war auf den Gang getappt und blinzelte mit müden Augen zu ihm hoch. “Bruder Ilyas, was war das für ein Geräusch?”

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Blitzgeschichten 001: “Ein Neuer Morgen” Alle Geschichten

Vielen Dank für all die Einreichungen bei unserer Premiere letzte  Woche! Von alltäglich bis tragisch, von aktuell bis fantastisch, von  kurzer Poesie zu epischen Szenen war alles dabei, und wir freuen uns  unglaublich über die Resonanz bei euch!

Bevor es nächste Woche weiter geht, hier noch einmal alle zwölf Einreichungen zum nachlesen:

Schaut gern rein, es lohnt sich!

Wir freuen uns schon auf nächste Woche - Donnerstag kommt der prompt, bleibt gespannt!

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I - Die Sonne In Dir

für @blitzgeschichten

Mein Atem hängt vor mir, so steif wie sich meine Glieder anfühlen. Kaum sichtbar in der Nacht. Erst als ich noch einen Schritt gehe, verfliegt er etwas, etwas freier als ich es bin. Saschas kleine Hand klammert sich immer noch an meine, auch wenn sie aufgehört hat zu jammern, dass es so kälter ist, als wenn sie ihre Hände in die Taschen stecken würde.

Mittlerweile denke ich, dass ihre Hand auch für mich der einzige Halt ist.

Keuchend kommen wir auf der Spitze des Hügels an. Um uns herum stehen Bäume, aber in der Dunkelheit kann ich sie nur vage erkennen. Nadelbäume. Tannen, oder Fichten. Den Unterschied kenne ich nicht.

Vor uns hängt noch der Vollmond, groß und etwas golden. Er hat nie wirklich die gleiche Farbe, wahrscheinlich wegen der Luftverschmutzung. Oder vielleicht will er uns heute Nacht ja auch einfach nur ein bisschen Hoffnung machen.

Als würde er sagen, „Schaut wie golden ich bin, es sieht fast so aus wie die Sonne, nicht? Die Sonne lässt mich so scheinen. Irgendwo ist sie noch.“

„Ah, der Mond!“, sagt Sascha, die Stimme stoßartig von unserem beschwerlichen Aufstieg. Ihr Atem sammelt sich vor ihrem Mund, genauso auch meiner.

Es fängt an in der Lunge zu stechen. Die Luft ist so verdammt kalt.

„Wirklich beeindruckend.“ Wirklich. Saschas Hand löst sich aus meiner und das kleine Mädchen springt ein paar Schritte, dreht sich im Kreis und schaut mich dann wieder mit dem breitesten Grinsen an. Woher sie die Energie hat ist mir schleierhaft. Eben noch hatte sie sich über schmerzende Füße beschwert, und nun scheint all das wieder völlig vergessen.

„Du musst einfach auch ein bisschen tanzen!“, erklärt sie und greift nun nach meinen beiden Händen.

„Tanzen?“

„Ja, dann wird dir wärmer. Und die Sonne sieht das ja. Es ist wichtig, dass sie sieht, dass wir uns auf sie freuen.“

„Ah.“

Sascha schwingt meine Arme hin und her bis ich mich mit ihr im Kreis drehe. Ihr Lachen ist völlig hemmungslos, und als wir schließlich wieder zum Stehen kommen, habe auch ich ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht.

„Sehr gut. Jetzt bist du auch ein bisschen fröhlicher, nicht?“, fragt sie als wäre es nicht offensichtlich. Ich nicke ihr zu und ringe mir ein breiteres Lächeln ab. Erst als ich ihre Erleichterung sehe, bemerke ich, dass ich ihr Grund zur Sorge gegeben habe. Die letzten Tage waren sehr schwer gewesen, aber Tatsache ist, dass ich deswegen nie aufgeben würde. Erst recht nicht, solange Sascha bei mir ist.

„Mach dir keine Gedanken, du Knirps. Du weißt doch, die Nacht ist immer vor Einbruch des Tages am kältesten.“ Mit einem Schnaufen hebe ich die Kleine hoch und setze sie auch meine Schultern. Für heute ist sie genug gelaufen.

„Wie lange?“, fragt sie dann, zögerlich.

„Nur noch zwei mal schlafen, glaube ich.“ Wenn ich mich nicht verzählt habe, aber das sage ich nicht. Nur noch zwei mal schlafen, dann ist die Immernacht vorbei, wenigstens für dieses Jahr. Ganz bestimmt.

„Okay.“ Saschas Stimme ist jetzt leiser, ihre Worte etwas genuschelt. Mit einem Schlag fällt die Energie von ihr ab. Sie gähnt. „Dann bin ich solange deine Sonne, okay?“

Ihr Atem wird langsam und regelmäßig, also antworte ich nicht um sie nicht zu wecken. Dabei hat die Kleine recht. Bei ihrem Lachen, besteht kein Zweifel. Tief in ihr steckt eine kleine Sonne, ganz sicher.

Und mit ihr, fällt es mir gar nicht so schwer auf einen neuen Morgen zu warten.

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eluari

Ein neuer Morgen für @blitzgeschichten Eine Kurzgeschichte / 737 Wörter

Es hätte anders laufen sollen. Leichter. Stattdessen kauerte er in der verfluchten Dunkelheit und starrte über die Schneise hinweg; jenem Schlachtfeld das in jeder Nacht erneut zum Leben erwachte und das nur ein Wahnsinniger ohne Tageslicht überquerte.

Hinter ihm erstreckte sich die verlorene Stadt, wie ein alles verschlingender, schwarzer Schatten. Darin gab es sie noch, Rückstände von Magie, frei zugänglich für jeden, der es wagte, die Schneise zu übertreten und sie aus jener Welt zu holen, in der die Kriege der Vergangenheit auf ewig weiter tobten. Über die Jahre hatte er gelernt, wie man sich unter den Schemen bewegte, als sei man einer von ihnen, für immer verdammt und so fühlte er sich auch.

Heute war es anders gekommen und der Grund dafür hockte neben ihm im Schutze des Walls und presste sich eine Hand auf die verwundete Seite. Er kannte die, die ebenfalls kamen, doch er war ihm nie zuvor aufgefallen. In den Schemen des Geisterlichtes hatte er sein Gesicht gesehen, bevor er ihn mit sich gezerrt hatte. Zu unschuldig, um hier zu sein. Zu jung, um zu sterben.

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elyaadair

Okay, ich dachte ich mache auch einen separaten Blog für meinen deutschen Content. Also los geht's. 😊 Mein englisches Zeug ist natürlich weiterhin meinem Hauptblog @eluari.

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