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Gedankenstrudel

@gedankenstrudel / gedankenstrudel.tumblr.com

- ein Schreib-Blog über andere Leute - Dies ist ein Nebenblog
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Vorschlag!

Wie wäre es? wenn man die Kinder dieser Generation

nicht nur darauf vorbereitet, wie die Welt *ist*

(so dass sie später mal darin klar kommen werden)

Sondern auch darauf, wie die Welt sein *könnte*,

falls sie (also die jetzigen Kinder dieser Generation, die später mal sogenannte "Erwachsene" sein werden) nicht zu solchen verdammten egozentrischen, ignoranten Arschlöchern werden, wie es ihre Eltern und Großeltern heute bereits sind?

Nur mal so als Vorschlag in den Raum geworfen.

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Es ist ein ungeschriebenes Gesetz:

Von zwei Mitarbeitern einer IT-Hotline

(die bei vielen Firmen inzwischen nicht mehr 'Hotline' sondern 'Helpdesk' heißt)

ist ein Mitarbeiter freundlich,

der andere kompetent.

Für den Anrufenden ist das nur indirekt von Belang.

Und für das Ergebnis macht es keinen wirklichen Unterschied.

Denn:

Der freundliche Mitarbeiter

kann nicht

der kompetente

will nicht

helfen.

Die Frage ist also nur,

ob die leichte Wut im Bauch und der Hauch Verzweiflung

mit denen man ins wohlverdiente Wochenende geht,

... in Inkompetenz

oder Unverschämtheit

... begründet ist.

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Diese Leute, die aus der SBahn aussteigen und dann direkt vor der Tür stehen bleiben...

... oder diese Leute, die in die Sbahn einsteigen und dann direkt hinter der Tür stehen bleiben...

... die mag ich nicht.

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"Nein, Sie missverstehen", sagte sie zu dem bewollmützten Herrn mit Brille und ließ ihr strahlendstes Lächeln auf die Welt so im Allgemeinen los, "Ich bin keineswegs höflich. Oder freundlich. Oder zuvorkommend. Ihnen fehlt nur schlichtweg die intellektuelle Kapazität meinen Sarkasmus auch als solchen zu begreifen"

Der Bebrillte nickte. Gerade so als hätte er verstanden.

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“Don’t judge me for my opinion!”

“Verurteile mich nicht wegen meiner Meinung!”

Ein (viel zu langer) Text der einfach mal raus muss. Weil es mich inzwischen echt einfach nur noch ankotzt.

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“So dürfen Sie nicht denken” ... sagte er zu mir nachdem ich meinen Einwand vorgebracht hatte.

“Sie glauben also... und bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege...”, antwortete ich, "dass, indem Sie mir vorschreiben, was oder was ich nicht zu denken habe, ein schlagkräftiges Argument zu besitzen? Finden Sie nicht, dass Sie es sich ein wenig zu einfach machen? Anstatt mir Gründe zu liefern, warum Ihre Position - und nicht meine - die “korrekte” ist und anstatt zu versuchen sofort mit Fakten Überzeugungsarbeit zu leisten, schalten Sie umgehend auf eine simple - und ich muss gleich auch noch hinzufügen - extrem respektlose autoritäre Einschüchterungstaktik um, die nicht nur ausnehmend überheblich ist, sondern mit der Sie gleichzeitig nicht nur meine Ernsthaftigkeit in Frage stellen, sondern auch meine Intelligenz beleidigen, weil Sie einerseits glauben, ich würde auf diesen billigen Trick hereinfallen und andererseits implizieren, ich hätte nicht bereits im Vorfeld viel Zeit und Energie aufgewendet, mich mit diesem Thema eingehend zu beschäftigen. Wenn Sie also tatsächlich der Meinung sind, dass es Ihrer “Mission” förderlich ist, mir nicht einmal den grundlegendsten Respekt zu zollen, den man als ein Mensch einem jeden anderen Menschen zugestehen sollte, dann finde ich das zutiefst verstörend und auch verletzend. Haben Sie mich gefragt, warum ich denke wie ich denke, welche tieferen Gründe ich für meine Position habe? Nein. Sie wollen mich stumm schalten. Noch eines: Wenn Sie wirklich der Überzeugung sind ich sei von Ihrer “Persönlichkeit” oder Ihrem “entschiedenen Auftreten”, das nebenbei durch Ihren kompletten Mangel an grundlegendsten rhetorischen Fähigkeiten bizarr konterkariert wird, so geblendet, dass ich nun umgehend einknicke und sage, “Oh, alles klar! Gut! Sie haben mich überzeugt. Ich weiß nun, dass ich mit meiner ursprünglichen Aussage, die “Haus & Garten Zeitschrift” niemals brauchen zu werden, absolut falsch lag. Bitte, her mit dem Abo!”, dann muss ich Sie tief enttäuschen und vermutlich werde ich damit auch Ihren ganz offensichtlichen Narzissmus kränken. Denn das werde ich nicht tun. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag und hoffe, Sie gehen in sich, junger Mann!”

Mit diesen Worten schloss ich die Tür und fragte mich einen Moment lang, ob ich nicht ein wenig zu weit gegangen war. Junger Mann? Er war mindestens schon 40.

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Vorstadt-Begegnung bei Nacht

eine wahre Geschichte

“Willst du eine Bowlingkugel kaufen?”, hörte ich eine Stimme hinter mir.

Ich saß im leichten Schneetreiben des Winterabends fröstelnd auf der Bank des Bahnsteigs und wartete mit hochgeklapptem Mantelkragen auf meinen Zug.

Die Bahn hatte - mal wieder - Verspätung.

Ich blickte mich, zugegebenermaßen etwas neugierig, um. Zwar hatte ich kein wirkliches Interesse an Bowlingkugeln, aber solch ein Angebot bekommt man schließlich nicht alle Tage.

Ein paar Jugendliche standen dicht an dicht gedrängt hinter mir an der Bahnsteigkante. Der augenscheinliche Anführer der Gruppe - mit der Bowlingkugel unter einem Arm und einer Flasche Bier in der Hand des anderen - winkte einem blonden jungen Mann zu, der sich etwas abseits eine Zigarette anzündete.

Offenbar galt ihm das Angebot und nicht mir.

Beim Bier des Anführers handelte es sich um “Pils”, wie mir mein geschultes Auge sofort verriet. Ich bin kein großer Biertrinker aber die Worte “nach Pilsener Brauart” auf dem Label der Flasche gaben mir den entscheidenden Hinweis.

“Eine Bowlingkugel?”, fragte der Blonde. Deutliches Interesse schwang in seiner Stimme mit. Er trat näher.

“Ja. Is ne spitzen Kugel. No cap. Willste?”

“Wieviel?”, fragte der Blonde und fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare.

“30 Euro, Digga.”, antwortete der Pils-Mann.

“Oh, wow. Ja, du... hmm... an sich... Hmmm...”

“Es ist eine 1-A Bowlingkugel mit astreinen Löchern für Männerfinger.”

“30 Euro sagst du?”, fragte der Blonde und kramte hastig nach seiner Geldbörse.

Nach einigen Sekunden blickte er enttäuscht auf.

“Okay... also ich muss heute noch unbedingt Gras kaufen, das verstehst du, oder? Für beides reichen die Funds nicht.”

“Alles gut, Digga! Ich fühle das. Kein Stress”, antwortete der Pils-Mann und nickte dem Blonden großmütig zu.

“Du bist ein Ehrenmann”, sagte der Blonde, “Und ich muss sagen, dass du jetzt sowas wie mein Held bist. Wirklich. Ich meine... du stehst hier, mit ner Bowlingkugel. Das ist echt... Das ist wild, Mann! Sag mal... wär es okay für dich, wenn ich ein Foto mit dir mache? Für Insta?”

“Foto? Logo, Digga. Komm her”, erwiderte der Pils-Mann und hielt die Flasche seinen Begleitern entgegen, “Haltet mal mein Bierchen, Leute. Foto-Zeit!”

Nach einigem Hin und Her welches Handy nun für das Foto benutzt werden könne, solle oder dürfe - offenbar hatte der Blonde mehr als ein Telefon - war es dann soweit. Ein sattes digitales Klicken bestätigte das Ergebnis - vermutlich nun zu Begutachten auf einem Instagram-Feed irgendwo im World Wide Web.

Ob die Bowlingkugel werbewirksam präsentiert ist, weiß ich nicht. Der Account ist mir unbekannt.

Die Bahn fuhr ein, was auch der Pils-Mann bemerkte. Er schnappte sich die Flasche aus der Hand eines seiner Begleiter, nahm einen tiefen Schluck und verstaute sie sorgfältig auf einem der Fahrkartenautomaten.

“Leute, der Sozialschlauch fährt ein. Wir müssen los!”, bestimmte er und marschierte voran, seine Männerfinger fest in den astreinen Löchern der 1-A Bowlingkugel.

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Wir müssen eine Vereinbarung treffen

Und mit “wir”, meine ich Dich, werter Leser, Dich werte Leserin und mich. In dieser Vereinbarung geht es um das Verständnis der Texte hier auf diesem Blog. Nur über die - natürlich - die ich selbst verfasst habe. Texte anderer Autor:innen, die ich gegebenenfalls in Zukunft per sogenanntem “Reblog” auf meinem eigenen Blog teilen werde und natürlich auch diejenigen, die ich in der Vergangenheit geteilt habe, betrifft das natürlich nicht. Soweit will und darf ich mich nicht aus dem sprichwörtlichen Fenster lehnen. Denn das wäre übergriffig.

Wir müssen die Vereinbarung treffen, dass Du, werter Leser, und Du, werte Leserin, diese Texte als GENAU DAS, begreifst, was sie auch sind:

Die reinste Wahrheit

100%ig exakt die Wahrheit. Und das alles Beschriebene auch exakt und 100%ig genau so passiert ist, wie geschildert. Das heißt aber natürlich nicht, dass niemals Unwichtiges weglassen, die eine oder andere Sache hinzufügen, oder mir schlicht auch mal Dinge ausdenken werde. Selbstverständlich werde ich das tun. Denn das ist manchmal notwendig, um meine Texte noch wahrer als die tatsächliche Wirklichkeit präsentieren zu können. Das bin ich der Wirklichkeit schließlich schuldig. Davon bin ich überzeugt.

Denn wir alle wissen - liebe Leser:innen - Wahrheit und Wirklichkeit sind sehr häufig nicht unbedingt immer das Gleiche. 

Mit dieser Prämisse melde ich mich zurück aus meiner Social-Media-Pause und heiße Dich, werter Leser und Dich, werte Leserin, ganz herzlich auf diesem, meinem kleinen Blog in den unendlichen Weiten des WWW willkommen.

Lasst uns alle das Jahr 2022 (und die Folgejahre) zu etwas ganz besonderem machen.

Denn das sollten wir uns alle wert sein. Wahre Wirklichkeit hin oder her.

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Wanderschuhe, graue Wanderhose, Hemd und Weste... ich mische mich unauffällig unter die rüstigen Rentner und murmele zur Bekräftigung meiner Tarnung noch etwas von Kreuzfahrten und der CSU.

Geburtstag ist bald. Ich bin bereit. Auch wenn's zum Rententag noch ein paar Jahrzehnte hin sind. Alt sein ist nicht schlimm. Habs grad ausprobiert.

Außer die CSU. Die ist schlimm.

"Tauscht Wanderschuhe mit weißen Socken in Sandalen, setzt Pepitahut auf, klemmt sich die BILD unter den einen, die WELT unter den anderen und faselt was von FDP, AfD und "Die Basis"..."

Joa... es ginge _noch_ schlimmer... Aber ich habe wenigstens noch einen Funken Selbstachtung 😂

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Wanderschuhe, graue Wanderhose, Hemd und Weste... ich mische mich unauffällig unter die rüstigen Rentner und murmele zur Bekräftigung meiner Tarnung noch etwas von Kreuzfahrten und der CSU.

Geburtstag ist bald. Ich bin bereit. Auch wenn's zum Rententag noch ein paar Jahrzehnte hin sind. Alt sein ist nicht schlimm. Habs grad ausprobiert.

Außer die CSU. Die ist schlimm.

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Jemand warf heute Lattenroste aus dem Fenster im zweiten Stock des Hauses gegenüber. Und es klang, als ob Gott Mikado spielt.

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lexiklecksi

Bin ich noch ein guter Mensch, wenn ich meine schlechten Taten bereue? Reicht das aus, oder muss man versuchen, es daraufhin besser zu machen? Ist man ein schlechter Mensch, wenn man nicht aus seinen Fehlern lernt?

- offene Fragen

Man ist kein schlechter Mensch, wenn man nicht aus einen Fehlern lernt.

Wenn man nicht aus seinen Fehlern lernt, ist man ist ein dummer Mensch.

Man ist ein schlechter Mensch, wenn es einem egal ist, dumm zu bleiben.

Und “Reue” ist eine Beschäftigungstherapie, auferlegt von Menschen und Organisationen, die einen an sich ketten wollen, indem sie versuchen, anderen einzureden, dass Reue eine Tugend sei. Wobei sie doch nur sinnlose Selbstgeißelung ist, die einem die Zeit und Energie raubt, am “dumm sein” was zu ändern, Fehler einzugestehen, diese in Zukunft zu vermeiden, und vielleicht sogar den entstandenen Schaden wieder - zumindest ein wenig - gut zu machen. 

-  Versuch einer Antwort

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Herrenfahrrad

“Wir gehen nicht mehr in das Fahrradgeschäft hier im Ort”, sagte meine Nachbarin, “Das ist so ein Familienunternehmen. Und ich mag ihn nicht. Den Besitzer.”

Ich nickte wissend um mir meine Unwissenheit nicht allzu deutlich anmerken zu lassen und versuchte weiter erfolglos den alten Fahrradcomputer am Lenker meines neuen Rads zu installieren, das ich just an diesem Tag in eben jenem Fahrradgeschäft hier im Ort gekauft hatte. Den Besitzer kenne ich nicht.

“Wir haben da letztes Jahr ein Rad für Karina gekauft”, fuhr meine Nachbarin fort, ganz so, als ob das alles erklären würde.

Mein Nicken wurde intensiver, genau wie meine Ratlosigkeit. Karina ist eine ihrer beiden Töchter. So viel wusste ich. Das war dann aber ehrlich gesagt auch schon alles was ich wusste. Speziell wusste ich nicht, warum mein bescheuerter Fahrradcomputer, der noch eine viertel Stunde zuvor an meinem alten Rad brav die Kilometer zählte, am neuen einfach nicht funktionieren wollte.

“Es ist ein sehr schönes Rad. Wirklich schön. So wie deines”, führte die Nachbarin ihren Gedanken weiter, “Es ist auch ein Cross-Bike”, statierte sie. “Du kannst es dir ja mal ansehen. Es steht im Fahrradkeller.”

Ich nickte. Abermals. Und kratzte mich am Kinn.

Verdammter Fahrradcomputer.

“Nach einem Jahr”, so verkündete sie schließlich, “Nach einem ganzen Jahr haben wir dann herausgefunden, dass das Rad, das wir für Karina gekauft haben, gar kein Damenfahrrad ist. Sondern ein Herrenrad. Und das geht einfach nicht. Das ist nicht in Ordnung! Das ist ein Unding!”

“Wie habt ihr das denn herausgefunden?”, fragte ich. Einen ironischen Unterton konnte ich mir nicht komplett verkneifen.

“Karina’s Schulkollegen haben es ihr gesagt. Es ist ein Herrenrad. Das muss man sich mal vorstellen!”

“Ich versuche es”, sagte ich mit einem erneuten Nicken, und gab meine Fahrradcomputer-Installationsversuche fürs erste auf.

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“Mama sagt, sie sind gesund!”

.. ein Song von Mutterliebe und der Sehnsucht nach dem Pausenbrot

Uschi steht in der “Süddeutschen”.  Im Kulturteil. Hat mir Charly grade geschrieben. Uschi ist ‘Band der Woche’. Und wenn das nicht cool ist, dann weiß ich auch nicht.

Wer sich gefragt haben sollte was ich in den letzten Monaten so getrieben habe: Unter anderem habe ich zusammen mit der Münchner Band “Uschi” ein Musikvideo für ihren Song “KnäckerKnacker” gedreht. Und ich wollte auch was drüber schreiben. Und das hab ich auch. Hab’s aber nie geposted. Warum? Weil diese verdammte Pandemie mein Gehirn fickt, sagen wir es doch mal einfach, wie es auch ist ;) Wie auch immer... Gestern hat mir Charly geschrieben, dass “Uschi” Band der Woche der Süddeutschen Zeitung ist und das ist großartig! Artikel zu finden hier. Kontakt zu “Uschi” bekam ich über meinen guten Freund Basti. Seine Kollegin Charly hat eine Band, hat er gesagt, und die wollen ein Musikvideo machen und ob ich da nicht Bock drauf hätte. Ich hatte. Natürlich hatte ich. Was ne Frage? Ich hatte den Basti - der selbst Musiker ist - ja bereits gefühlt jeden zweiten Tag genervt, ob wir nicht mal “was kreatives” zusammen machen wollen. “Ein Musikvideo oder so...” Drum kam er auch auf die Idee, mich mit Charly und somit mit “Uschi” in Kontakt zu bringen. Nach ein wenig Hin- und Her-Schreiberei und zwei Treffen mit der Band, in denen wir uns gegenseitig ein wenig beschnupperten und auch grundsätzlich mal Ideen und Ansätze austauschten, haben wir uns dann Ende letzten Jahres für ein Wochenende aufs “Land” zurückgezogen und dort das Musikvideo improvisiert. Klare Vorgaben haben wir uns bewusst nicht gegeben. Nur der Klamotten-Stil, war klar: Passend zur 70er Jahre Einrichtung des kleinen Ferienhauses in dem wir drehten. Und natürlich gab es eine Unmenge an “KnäckerKnackern”. Denn schließlich geht es genau um die in dem Song.

Ich hatte ein paar Bilder im Kopf, die ich umsetzen wollte. Bei einigen ist es mir gelungen, bei anderen nicht. Einige habe ich dann verworfen, denn viel zu viel deutlich Spannenderes ist bei der konkreten Arbeit mit Charly, Sophie, Philipp und Vincent entstanden. Und so soll sich für mich Kreativität anfühlen. Einfach machen. Offen sein. Experimentieren und gespannt sein, was dabei herauskommt. Darüber sprechen, neue Ideen einfließen lassen und am Ende vielleicht - nur vielleicht - ein Ergebnis zu haben, das komplett anders ist, als man es sich vorher vorstellte. Oder genau so, wie man es zuerst dachte. Nach der Präsentation des Rohschnitts kam in der anschließenden Diskussion mit der Band (bei Pizza und Bier) eine weitere Idee auf, die schließlich und endlich zu dem Intro des Videos führte. Plötzlich schien alles ganz neu in sich zu greifen, eine neue Dynamik im Video ploppte urplötzlich auf.

Die Pandemie lähmt vieles. Was sie nicht lähmt - ganz im Gegenteil - ist der Drang etwas zu erschaffen. Die Feder wird gespannt. Ich habe das große Glück und die große Freude, schon in das Album “Eine Schwierige Entscheidung” hineinhören zu dürfen, das in den Startlöchern steht. Und es wird in der Tat eine schwierige Entscheidung werden, welchen Song wir als nächstes angehen.

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Fragen und Meinungen

Corona und die Umstände haben viel kaputt gemacht. Speziell natürlich auch im kulturellen Bereich. Theater, Musik… alles was live-Publikum benötigt, liegt seit Monaten im Winterschlaf. Ein Winterschlaf aus dem vermutlich viele nicht mehr erwachen werden. Doch nicht nur die “live Kunst” ist massiv angeschlagen. Alles was Menschen direkt zusammenbringt ist betroffen.

Ist Kunst systemrelevant?   

Natürlich betrifft es nicht nur die Künstler*innen selbst. Die gesamte Industrie der Kulturschaffenden ist betroffen, vor und hinter den Kulissen. Auf, hinter und unter der Bühne, im Spotlight sowie hinter dem Pult mit den Schaltern und Dimmern fürs Licht und den Reglern und Kabeln für den Ton. Diejenigen, die sich dem Publikum präsentieren, wie auch diejenige, die es ermöglichen, dass sie sich präsentieren können. Ein riesiger Organismus ist lahmgelegt.

Ist das Publikum nicht Teil des künstlerischen Akts?

Was immer wir tun, wir tun es … warum? Wir tun es aus … Gründen … Wir gehen zur Schule weil wir etwas lernen wollen oder weil uns unsere Eltern dazu zwingen. Oder beides. Wir gehen zur Arbeit weil wir dafür Geld bekommen oder weil es uns Freude macht. Oder beides.

Wir machen Kunst, weil… ?

Okay… “unpopular opinion-Alarm”: Ich glaube nicht, dass man Kunst machen kann. Dass man Kunst produzieren kann. Dass man sich bewusst dazu entscheiden kann, Kunst zu machen oder Künstler zu sein. Man kann es versuchen, ja. Aber…

… ob etwas Kunst ist oder nicht … … liegt nicht in unserer Hand. Nicht in meiner. Nicht in deiner.

Nicht ich entscheide, ob was ich mache Kunst ist. Nicht ich entscheide, ob ich Künstler bin.

Ich tue Dinge. Ich mache Dinge. Ich schreibe, singe (nicht ich), mache Musik (nicht ich), fotografiere, male, forme, erzähle… Das tue ich (oder nicht). Das mache ich (oder nicht), und manches davon ist Kunst. Doch nicht ich bin es, der entscheidet ob es Kunst ist. Ich kann meine begründete Meinung abgeben, warum ich denke, es sei Kunst. Aber entscheiden… … entscheiden kann ich es nicht.

Denn Kunst ist nicht das “Ding”… nicht das Bild, nicht die Skulptur, nicht der Text, nicht der Tanz, nicht die Melodie…

Kunst ist…

Was ist Kunst?

Kunst ist die dem “Ding” zugewiesene Bedeutung. Nicht nur das, was ich hineinlege sondern auch das, was andere herauslesen. Kunst ist Dialog und Kunst erst entsteht im Bewusstsein des Publikums. Entsteht im Kollektiv unseres kulturellen Kontexts.

Und der explodiert momentan.

Ein Kommentar zum letzten und vorletzten Satz:

Die “Explosion des kulturellen Kontexts” sehe ich nicht. Denn Explosionen sind eigentlich laut, knallend und kraftvoll. Viel Überdruck wird in kurzer Zeit ‘ausgestoßen’ und dadurch abgebaut.

Was explodiert jetzt gerade im Kulturbereich!? Sehr wenig bis gar nichts!? Für mich ist das eher wie eine Implosion, ein Insichzusammenfallen oder eine Vereinzelung. Bestehende Kontakte und Kontexte zwischen Künstler:innen, Bühnenarbeiter:innen und Publikum lösen sich auf und verblassen.

So ähnlich wie bei 'alten Freunden’ mit denen man jahrelang keinen Kontakt hatte. Irgendwann sind Adresse und Telefonnummer veraltet, die Gesichter mit den Jahren älter geworden und nicht wiederzuerkennen, oder die Meinungen und Themen haben sich zu stark voneinander entfernt. Auch dies passiert eher leise und schleichend, während man mittendrin ist, fällt es kaum auf, doch wenn es auffällt ist es fast immer zu spät um den Prozess umzukehren oder in eine andere Richtung zu lenken.

.

Diesen Kommentar bitte nicht als grundsätzliche Kritik an den Corona - Schutzmaßnahmen verstehen! Sondern nur daran, dass die Kulturbranche und Solo-Selbstständige gerade offenbar von der Politik vergessen werden :(

Danke für den Kommentar @zettelkaestchen. Ich gebe dir recht: Im Kultur*bereich* und auch in der Kultur*branche* explodiert gerade gar nichts. Im Gegenteil stürzt - so wie du es beschreibst - vieles in sich zusammen. Eine Implosion, wie auch @caeliriva im Kommentar angemerkt hat. Und das sehe ich auch so. Beim erneuten Lesen meines Textes ist mir aufgefallen, dass ich mich sehr ungenau ausgedrückt habe. Das “explodieren” bezog sich auf den kulturellen Kontext (im Satz zuvor). Und der explodiert dank Internet m.E.n. in der Tat. So viele Einflüsse, so viel Input aus Vergangenheit und Gegenwart, aus so vielen unterschiedlichen Kulturkreisen. Ich hätte das klarer herausstellen und nicht in einem einzigen kurzen Satz am Ende “behaupten” müssen. Im ersten Teil des Textes geht es darum, dass der Kulturbereich zusammenbricht. Im zweiten Teil meines Textes geht es um die Frage: Was ist Kunst, wo entsteht Kunst, wer entscheidet, was Kunst ist? Und das hab ich vermutlich schlecht “zusammengeklebt” und noch dazu gipfelt es in einem Satz der ohne weitere Erklärung so nicht verständlich ist.

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Fragen und Meinungen

Corona und die Umstände haben viel kaputt gemacht. Speziell natürlich auch im kulturellen Bereich. Theater, Musik... alles was live-Publikum benötigt, liegt seit Monaten im Winterschlaf. Ein Winterschlaf aus dem vermutlich viele nicht mehr erwachen werden. Doch nicht nur die “live Kunst” ist massiv angeschlagen. Alles was Menschen direkt zusammenbringt ist betroffen.

Ist Kunst systemrelevant?   

Natürlich betrifft es nicht nur die Künstler*innen selbst. Die gesamte Industrie der Kulturschaffenden ist betroffen, vor und hinter den Kulissen. Auf, hinter und unter der Bühne, im Spotlight sowie hinter dem Pult mit den Schaltern und Dimmern fürs Licht und den Reglern und Kabeln für den Ton. Diejenigen, die sich dem Publikum präsentieren, wie auch diejenige, die es ermöglichen, dass sie sich präsentieren können. Ein riesiger Organismus ist lahmgelegt.

Ist das Publikum nicht Teil des künstlerischen Akts?

Was immer wir tun, wir tun es ... warum? Wir tun es aus ... Gründen ... Wir gehen zur Schule weil wir etwas lernen wollen oder weil uns unsere Eltern dazu zwingen. Oder beides. Wir gehen zur Arbeit weil wir dafür Geld bekommen oder weil es uns Freude macht. Oder beides.

Wir machen Kunst, weil... ?

Okay... “unpopular opinion-Alarm”: Ich glaube nicht, dass man Kunst machen kann. Dass man Kunst produzieren kann. Dass man sich bewusst dazu entscheiden kann, Kunst zu machen oder Künstler zu sein. Man kann es versuchen, ja. Aber...

... ob etwas Kunst ist oder nicht ... ... liegt nicht in unserer Hand. Nicht in meiner. Nicht in deiner.

Nicht ich entscheide, ob was ich mache Kunst ist. Nicht ich entscheide, ob ich Künstler bin.

Ich tue Dinge. Ich mache Dinge. Ich schreibe, singe (nicht ich), mache Musik (nicht ich), fotografiere, male, forme, erzähle... Das tue ich (oder nicht). Das mache ich (oder nicht), und manches davon ist Kunst. Doch nicht ich bin es, der entscheidet ob es Kunst ist. Ich kann meine begründete Meinung abgeben, warum ich denke, es sei Kunst. Aber entscheiden... ... entscheiden kann ich es nicht.

Denn Kunst ist nicht das “Ding”... nicht das Bild, nicht die Skulptur, nicht der Text, nicht der Tanz, nicht die Melodie...

Kunst ist...

Was ist Kunst?

Kunst ist die dem “Ding” zugewiesene Bedeutung. Nicht nur das, was ich hineinlege sondern auch das, was andere herauslesen. Kunst ist Dialog und Kunst erst entsteht im Bewusstsein des Publikums. Entsteht im Kollektiv unseres kulturellen Kontexts.

Und der explodiert momentan.

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