Paris ist am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts im Wandel begriffen. Die Erfindung der Buchdruckkunst durch Johannes Gutenberg, die auch in der französischen Hauptstadt Einzug gehalten hat, symbolisiert zwar den Anbruch einer aufgeklärteren und fortschrittlicheren Epoche, doch sind die Menschen allenthalben noch von Aberglaube und Vorurteilen beherrscht.
Die Zigeunerin Esmeralda (Maureen O’Hara) verschafft sich entgegen dem Bann, der für ihr Volk für Paris ausgesprochen wurde, Zutritt zu Paris und betet in der Kathedrale Notre Dame für die Verbesserung der Lebensumstände der Zigeuner. Dabei begegnet sie Frankreichs höchstem Richter Jean Frollo (Cedric Hardwicke), der sogleich in Leidenschaft für die attraktive junge Frau entbrennt.
Der fortschrittliche, junge Poet Pierre Gringoire (Edmond O’Brien) gerät durch Zufall in die Fänge des Bettlerkönigs Clopin (Thomas Mitchell) und ist dem Tode geweiht, doch Esmeralda verheiratet sich aus Mitleid mit ihm, um sein Leben zu retten, während Pierre sie aufrichtig liebt. Eine Zuneigung, die sie erst später erwidern wird.
Auf Frollos Geheiß entführt der missgestaltete und geistig zurückgebliebene Quasimodo (Charles Laughton), der Glöckner von Notre Dame, Esmeralda, wird aber bei seinem Vorhaben gestört, zur Strafe ausgepeitscht und der öffentlichen Demütigung durch die Bevölkerung preisgegeben. Lediglich Esmeralda empfindet Mitgefühl für Quasimodo und gibt ihm Wasser zu trinken. Ob dieser rührenden Tat ist der Bucklige nunmehr bereit, für die junge Frau alles zu tun.
Als Frollo Zeuge eines potentiellen Schäferstündchen zwischen Esmeralda und Hauptmann Phoebus (Alan Marshal) wird, ersticht er in rasender Eifersucht den Nebenbuhler. Der Verdacht fällt auf Esmeralda, die wegen Mordes vor Gericht gestellt wird, dem ausgerechnet Frollo vorsitzt. Esmeralda wird unter fadenscheinigen Begründungen und nach einem unter der Folter erzwungenen Geständnis zum Tode verurteilt, doch während der geplanten Hinrichtung entführt Quasimodo sie in die Sicherheit von Notre Dame …
Der deutsche Emigrant Wilhelm Dieterle der seinen Vornamen zu William anglisierte, schuf 1939 eine zwar von der literarischen Vorlage mehrfach abweichende nichts desto trotz überaus eindrucksvolle Verfilmung des berühmten Romans von Victor Hugo, wobei vor allem die brillante schauspielerische Leistung von Charles Laughton als Quasimodo, die hervorragend choreographierten Massenszenen sowie die stimmungsvollen Kamerabilder von Joseph H. August hervorzuheben sind.
Dieterles Film mit einem Drehbuch des renommierten Exilautoren Bruno Frank strahlt trotz seines im 15. Jahrhundert angesiedelten Geschehens ein immenses Kolorit seiner damaligen Entstehungszeit aus, das in einigen Szenen geradezu beklemmend wirkt - so unter anderem wenn Quasimodo Esmeralda vor dem scheinbar sicher geglaubten Tod mit dem leidenschaftlichen Ruf “Asylrecht!” rettet, wenn Esmeralda die permanente Verfolgung der Zigeuner beklagt und Frollo Esmeraldas Volk in der Originalfassung als “böse Rasse” schmäht, die es zu vernichten gelte.